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Termine für Versammlungen in der Koweg-Klause am Diesterwegplatz:
06.12.2024   Start 18:30 Uhr



 

 


Jetzt NEU - "Schlaurother Bienenblog"


Einleitung

Hallo liebe Bienen-Freunde!

Mein Name ist Jens Schröter und ich bin seit 2014 Hobby-Imker und Mitglied in unserem Imkerverein. Angefangen hat es bei mir mit dem Film "More than Honey"! Danach lies mich die Faszination "Bienen" nicht mehr los. Zunächst initiierte ich mit Unterstützung des Schlaurother Heimatvereins den "Schlaurother Bienenlehrpfad" am Kirchweg zwischen Schlauroth und dem unteren Rundweg an der Landeskrone. Danach war es nur eine Frage der Zeit auch aktiv etwas für den Natur- und Umweltschutz zu tun. Mit Bienen zu imkern war und ist für mich ein Synonym für Umweltbildung und die Bewahrung der Artenvielfalt. Insbesondere in Zeiten von Insektensterben, Agrar-Monokulturen, Pestiziden, Luft- und Licht-Verschmutzung, steigenden Strahlenbelastungen und industrieller Massentierhaltung müssen wir etwas dagegen halten!

Als Imker sieht man Natur und sein Umfeld mit ganz neuen Augen: Was, blüht Wann und Wo? Wie wird unser Essen "produziert"? Wie wird das Wetter und warum entwickelt es sich so wie es sich entwickelt? Im Rückblick sagen wir dann zu diesen Entwicklungen "Klima" und das verändert sich spürbar...!

Und die Bienen haben es schon seit über 100 Millionen Jahren geschafft sich erfolgreich anzupassen und wir schaffen es in wenigen Jahrzehnten die komplette Insektenwelt und gesamte Artenvielfalt deutlich zu reduzieren und uns damit unserer natürlichen Lebensgrundlage zu berauben! 560 Wildbienenarten gibt bzw. gab es bei uns in Deutschland - ein Drittel davon ist vom Aussterben bedroht oder bereits ganz verschwunden! So genau weiß man das nicht, weil man es kaum kontrollieren kann. Nur bei einigen "Spezialisten" weiß man: gibt es eine bestimmte Pflanzenart nicht mehr - ist auch die von ihr abhängige Insektenart verschwunden.

Seit einigen Jahren versende ich übrigens auch meinen „Schlaurother Bienen-Newsletter“ in dem ich über die Entwicklung meiner Bienen berichte und über interessante Neuigkeiten informiere. Diese Informationen auch hier im "Schlaurother Bienenblog" zu teilen, ist mir eine große Freude und ich hoffe für Euch ebenso!

Über Eure Meinung dazu würde ich mich freuen: gern per Mail an jschroeter@web.de

Soviel zur Einleitung und zu meiner Motivation!



Sommer 2024
Wir merken es schon selbst und wollen es kaum wahrhaben: die Tage werden schon kürzer, die Nächte etwas kühler und auch unsere Landschaften sind „aufgeräumt“, die Felder abgeerntet, das Blühangebot ist für Nektar- und Pollen-sammelnden Insekten bis auf „Klecker-trachten“ sehr reduziert…
Für die Bienen ist mit der Sommer-Sonnenwende das Bienenjahr zu Ende und die meisten Imker haben im Juli den letzten Honig geerntet – sozusagen „abgschleudert“. Das es die arbeitsintensivste Zeit im Imkerjahr ist, habe ich ja schon in den Vorjahren erläutert (Honig schleudern, abfüllen, etikettieren – aber auch alles säubern, aufräumen, Winterfest machen, Ableger bilden, Füttern, Varroamilben-Behandlung, usw.). Je nach Völkerzahl schlagen diese Tätigkeiten schon mal vom "schönen Hobby" bei manchen (noch im Arbeitsalltag stehenden) Imkern in puren Stress um.
Dieses Jahr kam noch erschwerend hinzu, dass der sonst übliche „Lohn“ dieser Mühen - der Honig – ziemlich gering ausfiel. Die wenigen, kalten Frostnächte im April haben bei uns in der Umgebung dazu geführt, dass die Lindenblüten erfroren und auch bei den zahlreich selbst gepflanzten „Bienenbäumen“ („Euodia“ bzw. „Stinkesche“), die sonst immer für eine ergiebige Spättracht sorgen, war es nicht anders. Die im April kahlen Bäume trieben zwar wieder frisches Blattwerk aus – aber kaum Blüten mit Nektar und Pollen… So erinnerte ich mich wieder an die Worte meines leider verstorbenen „Imkervaters“ Peter Bengsch: „jedes Jahr ist anders und es gibt immer wieder Überraschungen, selbst in mehr als 5 Jahrzehnten eines Imkers“. Ich hätte gern einmal gewusst, ob er schon einmal „Sommer-Honig“ ohne Lindenblüten geerntet hat!
Das ist dann natürlich auch etwas Besonderes und lässt sich vielleicht auch entsprechend vermarkten - es fehlt jedoch nicht nur der sonst dominierende Lindengeschmack im Honig, auch der Honigertrag beträgt bei mir weniger als 1/3 der sonst üblichen Menge pro Volk. Im Honigpreis wird sich das vielleicht auch bei manchem Imker niederschlagen (müssen) – ich habe beschlossen vorerst „konstant“ zu bleiben, jedoch die angebotenen Mengen-Rabatte zu streichen.
Ansonsten bin ich mit der Entwicklung meiner Bienen bis hierher (fast) zufrieden. Wieso nun „fast“?
Vielleicht erinnert ihr euch noch an den mir geschenkten und total „friedlichen“ Bienenschwarm im Sommer 2023, den ich dann in eine Beute einlaufen ließ? Das wurde damals sogar zufällig gefilmt und dann kommentiert untersetzt:
https://c.web.de/@337493849733595364/yQSK3gtOSSyc-y-p7X8mhg
Dieses Volk entwickelte sich dieses Jahr zu dem stechwütigsten Volk überhaupt in meiner 10jährigen Imkertätigkeit. Ich konnte mich nur mit Schutzanzug in die Nähe der Bienenkiste bewegen und selbst dann waren sofort ein paar bedrohliche Brumm-Bienen auf Attacke aus…
Lange habe ich gezögert, mich dann aber doch dazu entschlossen die alte Königin gegen eine neue Buckfast-Königin auszutauschen. Damit wende ich mich dann ab und zu an einen regionalen Züchter, wo ich die neue Regentin persönlich abholen kann und ihr so einen stressigen Postversand erspare (zu eigener Zucht reicht meine Freizeit (noch) nicht):
https://imkerei-oberlausitz.de/
Nach Entnahme der Königin und ihrer alten Brut, sowie dem Königin-zusetzen im Ausfresskäfig und einigen Wochen abwarten konnte ich mich bereits von einem frischen Brutnest überzeugen. Damit ist klar, die Königin wurde angenommen und ist in Eiablage und das Volk bekam somit die effektivste und schonendste Varroabehandlung, nämlich die „totale Brutentnahme“! Die Stechlust ist inzwischen etwas reduziert, jedoch wird es noch etwas dauern, bis alle Altbienen gegen die Jungbienen der neuen Linie ersetzt sind…
So nun genug, jetzt noch eine Bitte:
Sicher stören euch auch die lästigen Wespen und auch Bienen am Frühstückstisch, erst recht wenn der leckere Honig im Spiel ist! Diese intelligenten Tierchen haben so ein feines Gespür und das über große Entfernungen. Es soll ja auch noch Leute geben, die ihren Honig nicht beim Imker ihres Vertrauens, sondern im Supermarkt kaufen. Dort ist das dann fast immer „Honig“ aus „EU- und Nicht-EU-Ländern“. Dort gelten andere Standards, Gesetze und Vorschriften für die nektargebenden Pflanzen, aber auch für die „Honig“ – Ernte, -Transport, -Lagerung, etc. Oft sind dieses „Honige“ mit Inhaltsstoffen belastet, die unseren Bienen nicht bekommen und zu teils dramatischen Krankheiten führen (z.B.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanische_Faulbrut). Deshalb die dringende Bitte falls doch einmal ein "Supermarkt-Honigglas" in eure Nähe kommt: keine unausgespülten Honiggläser in die Entsorgung / Glasbehälter werfen und erst recht nicht in diesen Wochen des Jahres, wo alle Bienen / Wespen danach auf der Suche sind – Danke!!! (und auch die anderen Imker-Gläser lieber zurück an den Imker!)


Frühjahr 2024
Namaste liebe Bienen- und Naturfreunde!
So grüßt man sich hier in Nepal und drückt damit Respekt, Dankbarkeit und Achtsamkeit aus. Es heißt in etwa übersetzt: "Ich grüße das Gute und die Liebe ( = "das Göttliche") in dir!"
Ich höre es gerade mehrfach am Tag auf unserer Trekkingtour durch diesen wunderschönen Teil unserer Erde, mit vielen herzlichen Menschen.
Auf so einer Tour kommen einem viele Gedanken, z.B.: "warum nicht einmal einen Bienenblog aus Nepal bearbeiten?"
Vielleicht sind euch bisher nur die spektakulären Informationen zu Nepals Honigjägern bekannt:
https://www.welt.de/reise/Fern/article181262336/Himalaja-Fuer-Honig-riskieren-Jaeger-in-Nepal-ihr-Leben.html
Wir wollten das Projekt "Imkern als Nebenerwerb" beim Besuch im Dorf unseres Guides und Freundes Machhindra initiieren.
https://goerlitz-pelmang.de/info
Es gibt hier bereits interessierte Nepali, die sich mit Baumstämmen und Kisten (ähnlich "Klotzbeuten") kümmern. Allerdings kann dabei Honig nur geerntet werden kann, indem ein Teil des Wabenwerkes der Bienen herausgeschnitten und damit zerstört wird. Dadurch wird auch das Bienenvolk nachhaltig geschädigt und geschwächt, was natürlich genau wie die "Honigjagd" nicht nachhaltig und bienenfreundlich ist.
Mit den bei uns bekannten Magazinbeuten und der Verwendung von Rähmchen ließe sich das auch hier ändern.
Erfolgreich umgesetzt wird dieses System bereits bei dem von uns seit 2012 unterstützten LISCHA-Verein bei Nepals Ureinwohnern den Chepang:
https://www.lischa-himalaya.org/index.php/projekte/hilfe-zur-selbsthilfe/bienenkorb/bienenkorb-bildergalerie
Zur hier vorherrschenden Bienenart:
"Die Östliche Honigbiene (Apis cerana), auch Asiatische oder früher Indische Honigbiene genannt, ist eine der acht in Asien vorkommenden Arten der Gattung der Honigbienen. Sie ist das östlich-asiatische Pendant zu unserer Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) und gilt als ursprünglicher Wirt der parasitären Varroamilbe." https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C3%96stliche_Honigbiene
Sie bringt einen geringeren Durchschnittsertrag bei der Honiggewinnung als unsere europäischen Bienen, ist aber mit ihrem Putzverhalten gegen die Varroamilbe tolerant. Eine Eigenschaft die in den letzten Jahren auch versucht wird, der europäischen Biene anzuzüchten.
Ganz unerwähnt möchte ich natürlich die Schlaurother Bienen nicht lassen:
Sie sind sehr erfolgreich durch den Winter gekommen und haben sich dann aufgrund der diesjährigen Witterung im Frühjahr gut entwickelt. Der aktuelle Kälteeinbruch verhinderte ein zu schnelles Verblühen der Frühjahrstracht, wie Raps und Obstblüte.
Die imkerlichen Eingriffe ähneln sich denen der Vorjahre und sind bei Interesse in unten anhängenen Blogeinträgen nachzulesen.
Einladung: zum Weltbienen-Aktionstag am Pfingstmontag, 20.5., in den Görlitzer Tierpark (u.a. mit einem Infostand der Schlaurother Bienen)
https://www.weltbienentag.de
Buchtipp:
https://www.startnext.com/mein-arten-retter-garten-buch






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